Arche Noah Teneriffa e.V.

Antwort auf Post Bertl-Friedrich vom 12. April 2016 – Teil 1 - Leider haben wir Deine Bewertung erst jetzt entdeckt, sonst hätten wir schon viel früher darauf reagieren können. Du hast Dir für Deine Bewertung viel Zeit genommen. Das Gleiche möchten auch wir tun und versuchen, auf alle Punkte bestmöglich einzugehen. Da wir nicht wissen, ob Du Helfer/-in oder Mitarbeiter/-in warst, werden wir Beides ansprechen: Es ist sehr schade, dass Du Deinen Aufenthalt bei uns im Tierheim als so schlimm empfunden hast und die Zeit dort nicht wirklich genießen konntest. Wir versuchen grundsätzlich immer, es unseren ehrenamtlichen Helfern (EHs) und Mitarbeitern so angenehm wie möglich zu machen. Schließlich verbringen sie viel Zeit im Tierheim und die EHs opfern sogar ihre Freizeit für uns. Einige der Punkte, die Du aufgezählt hast, können wir sogar teilweise nachvollziehen. In der Tat schlafen unsere Helfer bei uns auf der Finca und teilen sich ihre Zimmer mit unseren Katzen. Unsere EHs möchten das in der Regel aber auch so. Wir verstehen, dass das nicht jedermanns Sache ist. Allerdings wird das im Vorfeld besprochen und es ist jedem selbst überlassen, ob er sich das zutraut oder nicht. Die Entscheidung können wir leider niemandem abnehmen. Dass wir die Arbeitskraft unserer Helfer oder Mitarbeiter ausnutzen, hören wir natürlich nicht gerne. Ehrlich gesagt können wir das auch nicht ganz nachvollziehen, da die Arbeitszeiten fest geregelt sind. Lediglich die Mitarbeiter/innen, die auf der Finca leben, erledigen sicher auch außerhalb der offiziellen Zeiten Dinge, die wichtig sind. Wenn wir bspw. Welpen oder Kitten haben, die alle 2 Stunden gefüttert werden müssen, dann tun wir das natürlich. Da wird auch schon mal nachts der Wecker gestellt, um den Futterrhythmus der Kleinen einzuhalten. Unsere festen Mitarbeiter arbeiten teilweise schon 20 Jahre bei uns. Und auch die, die im Tierheim wohnen, leben schon viele Jahre dort. Wie schon erwähnt, das muss man tatsächlich mögen und es ist nicht für jeden etwas. Dass diejenigen, die auf der Finca wohnen, auch nachts hören müssen, falls ein Notfall vor der Tür steht oder etwas mit den Tieren nicht in Ordnung ist, ist selbstredend. Gerade weil uns Tiere so wichtig sind, möchten wir auch 24 Stunden für sie da sein. Auch das ist nicht jedermanns Sache, keine Frage. Aber das gehört einfach zu einem Tierheimbetrieb und im Sinne der Tiere werden wir auch künftig daran festhalten. Und auch Kameras sind in einigen Bereichen eines Tierheims wichtig. Diese Info sollte allerdings gerade aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht nach Außen getragen werden. Schließlich müssen wir dafür Sorge tragen, dass sowohl Mensch als auch Tier sicher untergebracht sind. Die menschliche Ebene, die Du ansprichst, ist auf jeder Arbeitsstelle enorm wichtig. Leider können auch wir nicht ausschließen, dass sich Mitarbeiter oder Helfer untereinander unterhalten oder auch mal über andere sprechen. Zwar tun wir alles in unserer Macht stehende, um eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, aber leider haben auch wir nicht immer Einfluss darauf. Und Sympathien sind natürlich immer individuell. Auch auf das Thema „Ausgang“ möchten wir antworten: Wer auf der Finca wohnt (ob Mitarbeiter oder EH), muss auf jeden Fall mobil sein. Wie Du weißt, liegen wir außerhalb der Ortschaft. Ohne Auto kommt man tatsächlich nicht besonders weit. Sofern die EHs keinen Mietwagen haben, tun wir wirklich unser Bestes, sie in ihrer Freizeit an den Strand oder an ihren Wunschort zu fahren. Die Fahrten übernehmen unsere Mitarbeiter/innen, nicht selten in deren eigenen Pausen, und nutzen dafür die Tierheimfahrzeuge. Es ist selbstverständlich, dass notwendige Tierarztfahrten etc. vorgehen, aber ansonsten sind wir wirklich sehr bemüht, unseren Helfern auch Zeit außerhalb des Tierheims zu verschaffen.

Antwort auf Post Bertl-Friedrich vom 12. April 2016 – Teil 2 - Dass wir nicht viel mit unseren Tieren arbeiten, liegt leider in der Natur der Sache. Denn wir sind nicht nur ein Tierheim, sondern auch noch Auffangstation und Gnadenhof in einem. Nur die wenigsten Tierheime – gerade im Ausland – haben die Möglichkeit, ihren Tieren so viel Zeit zu schenken, wie sie bräuchten, um wirklich ausgelastet zu sein. Außer das Tierheim hat das Glück, viele Gassigeher und Helfer zu haben, die sich ehrenamtlich mit den Tieren beschäftigen möchten. Leider haben wir dieses Glück nicht. Das scheitert schon alleine an den uns fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten für deutsche Helfer. Und Spanier kommen nicht in ein Tierheim und bieten ihre ehrenamtliche Hilfe an. Mit unseren Katzengärten, Hunde-Freiläufen und kleinen Gassigeh-Runden bieten wir unseren Vierbeinern u. E. aber doch mehr als manch anderes Tierheim. Zudem ist unser Tierheim eigentlich immer überfüllt. Gerade vor Kurzem mussten wir über 100 Hunde einer Animal Hoarderin aufnehmen, an einem einzigen Tag! Die Versorgung dieser Hunde, von denen allein die Hälfte Erkrankungen hatte, die behandelt werden müssen, kostet uns alle Kraft. Unsere Mitarbeiter gehen täglich an und über ihre Grenzen hinaus, um unsere vielen Vierbeiner bestmöglich zu versorgen. Auch wir würden uns wünschen, viel mehr Zeit für jeden Einzelnen zu haben, aber das ist leider illusorisch. Dass wir das Thema Sauberkeit in einem Land, in dem fast ganzjährig sommerliche Temperaturen herrschen und sich Keime und Krankheiten wie Räude etc. schnell verbreiten können, ganz besonders ernst nehmen, ist zwingend nötig. Alles andere wäre grob fahrlässig. Wir hoffen, wir konnten unsere Sicht der Dinge verständlich darlegen. Uns liegt viel daran, dass sich Menschen (und Tiere), die unser Tierheim besuchen, wohl fühlen. Glücklicherweise schaffen wir das meist auch. Leider gibt es immer Situationen im Leben, wo etwas nicht so läuft, wie man sich das wünscht. Insofern hoffen wir, dass Du inzwischen einen Platz gefunden hast, an dem Du Dich wohl fühlst und die Umstände für Dich passen. Wir arbeiten weiterhin daran, dass es unseren Tieren und Gästen gut geht. Seit Deiner Bewertung sind viele Jahre vergangen und es hat sich seitdem auch sicherlich einiges verändert. Wir hoffen, dass uns auch künftig Menschen die Chance geben, uns und unser Tierheim kennenzulernen und sich unvoreingenommen selbst ein Bild machen. Zum Glück erhalten wir auch unglaublich viel positives Feedback, was uns sehr freut. Wir bedanken uns trotz allem für Deine Bewertung. Auch wir sind lernfähig und werden unser Tun immer wieder hinterfragen und ggf. Änderungen vornehmen, wenn diese nötig sind.

Ich bin seit einigen Jahren zusammen mit meinem Mann im Winter über mehrere Monate auf Teneriffa, füttere Katzen, fange sie ein und lasse sie kastrieren oder behandeln und danach wieder frei. Immer wieder kommt es vor, dass ich Tiere, auch Hunde nicht wieder freilassen kann weil sie krank oder schwer verletzt sind. In allen diesen Fällen habe ich Hilfe von Arche Noah erhalten. Ob es am späten Abend oder an einem Sonntag war, das Team von Arche Noah hat mir immer geholfen. Sie haben Platz geschaffen, haben sogar über viele Wochen die Pflege kranker oder verletzter Tiere übernommen. Ich habe nie ein unfreundliches Wort von einem Teammitglied gehört. Ich selbst verkrafte es schwer das Leid von Tieren auf der Insel mit anzusehen obwohl ich es nicht täglich erleben muss. Das Team von Arche Noah wird täglich damit konfrontiert und muss es irgendwie aushalten und verarbeiten, dafür haben sie meine große Bewunderung. Sie kümmern sich aufopfernd um die vielen verletzten- und halb verhungerten Tiere die ihnen oft in Kartons, in Plastiktüten, in geschlossenen Eisenkisten und damit dem ersticken Nahe, vor die Türe gesetzt, oder, die irgendwo in der Nähe einfach ausgesetzt oder angebunden werden. Sie fangen halb verhungerte und verletzte scheue Tiere auch in den Bergen, oft über Tage ein und helfen ihnen so zu überleben. Das sind aber dann Tiere die nicht vermittelt werden können. Sie finden einen sicheren Platz im Tierheim, erhalten dort Futter und Wasser. Man versucht sie mit anderen Tieren zu vergesellschaften damit sie nicht alleine sind, denn den Kontakt zum Menschen suchen sie nicht, sie sind und bleiben scheu. Das erklärt auch den sog. Gnadenhof im Tierheim der immer größer wird. Aber auch in Deutschland leben in manchen Tierheimen scheue Tiere, z.B. Bauernhofkatzen, die nie zutraulich werden und so auch nicht vermittelt werden können. Ich kenne aber auch Tierheime in Deutschland die scheue Katzen erst gar nicht aufnehmen. Umso größer ist mein Respekt vor dem Tierschutzverein Arche Noah und seinem Team. So freue ich mich jedes Jahr auf die Monate in Teneriffa, auf den Kontakt zu den lieben selbstlosen Menschen im Tierheim von Arche Noah. Ein großes Dankeschön und „Vergelt´s Gott“ den lieben Menschen vom Tierheim Arche Noah in Teneriffa.