Hof Windheim gGmbH Bruchhof

Der Grundgedanke hinter dem Projekt in Stadthagen war und bleibt gut, aber ist (auf Kosten der dortig -teils schwer- arbeitenden Menschen) verloren gegangen. Das kann auch die hübsche, historische Location nicht rausreißen. Nach Außen hin gefällt man sich nach wie vor in der Rolle der vermeintlichen, "sozialen Arche Noah" für die aus Krankheitsgründen am Rande von Gesellschaft und Arbeitsleben Gestrandeten, aber die Medaille hat diese halbe -und eine andere Seite. Die angestellten Vorarbeiter/Begleiter sind menschlich als auch im jeweiligen Bereich fachlich kompetent und verkörpern in etwa das, was man von einer Einrichtung wie dieser vermutlich erwartet, chronische Unstimmigkeiten, Kommunikationsdefizite und Launen in der Chefetage schlagen sich bei genauerem Blick jedoch in einer, leider recht unprofessionell anmutenden, Art und Weise auf Gesamtklima und Arbeitsalltag nieder, die Menschen den Alltag unnötig zusätzlich zu erschweren vermag. Zuweilen vermisst man auch wahre Empathie oder einen gewissen Grundrespekt in der Kommunikation. Die meisten die dort aus Krankheitsgründen sind, schaffen es ganz gut alleine, sich klein zu halten, auch ohne rhetorische Mittel und Gedankenlosigkeiten von Außen. Letztlich ist der Bruchhof Stadthagen more or less ein Wirtschaftsunternehmen wie jedes andere auch und bezieht für seine Arbeitskräfte noch Gelder. Es ist auch nicht okay, im Cafe Bruchhof auf Verfallsdaten und Hygienevorschriften zu achten, wie in jedem Gastronomiebetrieb - den Mitarbeitern jedoch wiederholt zum Mittagessen 2 bis 3 Wochen abgelaufene Eier vorzusetzen, was für "Gäste der Öffentlichkeit" bei Frühstücksbuffet & Co zurecht ein no go wäre. Wertschätzung, Inklusion und Gleichberechtigung sieht anders aus. Inklusion heißt nicht, "Du darfst auch Eier essen - wenn sie für die Gäste nicht mehr gut genug sind." Inklusion & Wertschätzung heißt nicht, "Auch Du leistest einen sinnvollen Beitrag für diese Gesellschaft. Aber es ist bei dir nur einen Euro pro Stunde wert, auch wenn Du die selbe Arbeit wie jemand auf dem 1. Arbeitsmarkt machst." Soziale Kontakte und eine gewisse Tagesstruktur sind das, was den Bruchhof noch als Anlaufstelle atmen und (zahlende/bezahlte) Teilnehmer wiederkehren lassen. Bleibt zu hoffen, dass Menschen für jene dies Sinn ergibt, dahin wachsen zu erkennen dass man für beides nicht bezahlen muss - weder mit Geld, noch mit Nerven. Es ist oft schwer, das Glück in uns zu finden, doch es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.